Forst 1 - Wiesental 1, Beginn: 10 Uhr
Wiesental 2 - Zeutern 2, Beginn: 09 Uhr
Forst 3 - Wiesental 3, Beginn: 10 Uhr
Anschließend gemeinsames Treffen in der Schachklause mit einer Saisonabschlussfeier.
Der Schachbezirk Karlsruhe, bestehend aus 29 Vereinen und über 1100
Schachspielern, trägt alljährlich seinen Bezirkspokal im Ko-System aus. Dies
ist die Vorstufe für den Badischen bzw. Deutschen Pokal. Erstmalig konnte sich
dabei ein Wiesentaler Spieler durchsetzen. In den ersten Runden bezwang Widmann
zuerst Holzwarth (Zeutern) und dann seinen Vereinskameraden Hubert Heilig. Durch
ein Freilos zog er direkt ins Finale ein. Gegner war der in Karlsruhe wohnende
Bundesligaspieler und Deutsche Pokalsieger 2008 Hajo Vatter. Volker erhielt die
schwarzen Steine und Hajo eröffnete mit dem Königsbauern. In einer Spanischen
Verteidigung folgte Widmann einer der zurzeit modernsten Verteidigungen in der
Großmeisterpraxis, genannt die Berlin Mauer. Sie heißt deshalb so, da Kramnik
bei seinem WM-Kampf 2000 gegen Kasparow diese in der 1., 3., 9. und 13. Partie
anwandte. Alle diese Partien endeten mit Remis. Während des Wettkampfs wurde
die Variante auch scherzhaft als Berliner Mauer bezeichnet, gegen die Weiß kein
Durchkommen findet. Die Zugfolge: 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-b5 (die
"Spanische Partie") 3. ... Sg8-f6 4. 0-0 Sf6xe4 5. d2-d4 Se4-d6 6.
Lb5xc6 d7xc6 7. d4xe5 Sd6-f5 8. Dd1xd8+ Ke8xd8, wonach Schwarz zwar das
Rochaderecht verloren hat, da er mit seinem König ziehen musste, aber
andererseits die Damen getauscht sind, was der schwarzen Verteidigung gewisse
Entlastung bietet. Die schlechtere Bauernstruktur am Damenflügel (Doppelbauer)
und die weiße Bauernmajorität am Königsflügel wird durch das schwarze
Läuferpaar kompensiert. Der Bauer e5 bietet zudem eine Angriffsmarke und
beschränkt zugleich die Wirkung des weißen schwarzfeldrigen Läufers. Nach
weiteren 5 Zügen bot Vatter Remis an. Widmann nahm es nach einigem Zögern an,
denn Vatter ist im Blitz von ihm noch nie bezwungen worden. In der ersten Partie
mit Weiß konnte Widmann eine komplizierte Stellung erreichen, die Vatter zu
langem Nachdenken zwang. Dennoch war am Ende seine Stellung verloren, aber da
die Zeit abgelaufen war, endete die Partie mit Remis. In der zweiten Partie
behielt Widmann die Nerven und nutzte einen Fehler von Vatter konsequent aus.
Mit 1,5:0,5 Punkten konnte er sich im Blitz (5 Minuten pro Spieler und Partie)
durchsetzen.
Die Schachfreunde gratulieren ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg.
hA -